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  • AutorenbildSamarraLeFay

Das Buch - Teil 7

Ich und ein Bier voll im Fass,

Die Tageszeit würfelt,

Nur dein Lächeln gewinnt das.

Dimitri schüttelte ungläubig den Kopf. „Edvard hat es tatsächlich geschafft, mit den schlechtesten Reimen den ganzen Schankraum zum Tanzen zu bringen.“

Loren strich sich mit dem Ärmel den Bierschaum von der Lippe. „Du schuldest ihm jetzt ein Goldstück.“

„Sieht so aus. Vielleicht verschwinden die Gäste, wenn ich mich in eine Riesenspinne verwandle.“

„Du kannst es probieren.“

Er nahm einen weiteren Schluck Bier. „Das wäre Ellas Einsatz gewesen. Sie hätte an meine Ehre appelliert.“

Loren zwinkerte einem Zwerg zu, der seine Axt polierte.

„Hörst du mir zu?“

„Jajaja, du trauerst wieder Ella hinterher. Sie ist weg, find dich damit ab.“

„Vermisst du sie nicht?“

„Was soll das ändern? Entschuldige mich, dieser Mann verlangt nach meiner Gesellschaft.“

Mit diesem Worten ließ Loren Dimitri stehen. Ihm blieb nur noch ihr Bier. Er leerte seines und widmete sich danach ihrem. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Zwerg sich auf Lorens Schoss gesetzt hatte und sich von ihr den Bart flechten ließ. „Nehmt euch ein Zi... zizimmer“, lallte er.

„Und du weniger Starkbier“, zischte Edvard in sein Ohr. „Ich habe die Wette gewonnen.“

„Einen Scheiß hast du, wenn Ella hier wäre, hätte sie ...“ Dimitris Worte blieben ihm im Hals stecken, als Ellas verblasste Konturen vor ihm erschienen. Im Glauben, dass der Alkohol ihm einen Streich spielte, kniff er die Augen zusammen. Gebannt schaute er wieder zu der Erscheinung, die sich zu seiner ehemaligen Weggefährtin materialisierte Ihre Haare bildeten ein Vogelnest, die Kleidung zerrissen schaute sie sich abgehetzt in der Taverne um. Bei Dimitris Anblick leuchteten ihre Augen erleichtert auf.

Ungläubig hauchte Dimitri: „Ella!“



Dimitri zerrte Ella in ihr angemietetes Zimmer in der Taverne. Es befand sich im ersten Stock der Herberge und war schlicht eingerichtet. Vier Etagenbetten, ein Fenster und ein Kamin am Rand. „Was machst du hier?“ Die anderen beiden drückten sich ebenfalls in den Raum.

Ella schaute sich gehetzt um. „Er verfolgt mich.“

„Das war’s, sie ist endgültig durchgedreht.“ Dimitri schüttelte den Kopf.

Edvard nahm einen Lappen und befeuchtete diesen im Waschtrog. Bedächtig wusch er den Schmutz von Ellas Gesicht und lullte sie mit seinem Summen ein. Eine beruhigende Melodie, die versprach, dass alles gut werden würde.

Loren öffnete die Tür und verließ das Zimmer.

Dimitris Worte hielten sie auf. „Lässt du deine Freundin jetzt einfach im Stich?“ Der Vorwurf in der Frage ließ Edvard zusammenzucken.

Loren ballte ihre Hände zu Fäuste. Ohne sich umzudrehen flüsterte Loren: „Du hast sie gehört, falls sie von was auch immer verfolgt wird, willst du hier drin davon überrascht werden, oder willst du es kommen sehen?“ Mit diesen Worten verließ Loren den Raum.

Ella wiegte vor und zurück.

Während Edvard Ella reinigte, forderte er sie auf, zu erzählen, was geschehen war.

„Das Buch. Er ist zurück. Das Buch war der Schlüssel.“

„Hast du das Buch noch?“

Edvard hielt inne und wartete auf Ellas Antwort.

„Wir müssen weg. Nur, wenn wir uns bewegen, findet er uns nicht.“



Fortsetzung folgt …



Das Buch, das bösen Magieres Silvinar, Symbolbild
Das Buch



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