Rija musste sich entscheiden. Das Wasser trinken oder damit sein Gesicht von seinem Kot befreien. Er würgte.
Eilig schöpfte er Wasser aus der Schale und wusch sich. Das Monster putzte grunzend die Wand. Er konnte sich nicht ausmalen, welche Bosheit sie dazu getrieben hatte, ihn da rein zu drücken.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie fertig, bellte ihm einige Laute zu und verließ den Raum. Rija atmete erleichtert auf. Lieber war er allein in diesem Käfig, als der Gefahr ihrer Willkür ausgesetzt zu sein.
Die Tür ging wieder auf und das Monster kam zurück. Rija drückte sich eilig in der Mitte des Käfigs flach auf den Boden. Er zitterte am ganzen Körper. Sein Gefängnis schwankte. „Bitte nicht schon wieder. Ich werde nichts mehr machen. Ich bleibe brav“, flehte er.
Er linste erst dann zwischen seinen Armen hervor, als er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Die Hälfte der Gitterstäbe waren mit Blättern verwoben. Er robbte zu diesen hin. Die Berührung erfüllte ihn mit einem Schauer. Eichenblätter. Er rieb seinen Kopf daran. Ein bisschen wie zu Hause. Er riss sich Stücke raus und formte ein Kissen und eine Decke.
Linfa öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Sie hörte Pixys leises Atmen. Sie hatte gerade erst mit Blättern eine Wand um die Stäbe gewoben, so konnte beim Schwanken weniger auf den Boden fallen. Aber Pixy hatte wohl nichts Besseres zu tun gehabt, als ihre ganze Arbeit wieder kaputt zu machen. Linda seufzte. Das hieß, sie musste morgen wieder von vorne beginnen. Aber so, wie er in seinem Haufen Fetzen lag, konnte sie ihm nicht wirklich böse sein. Sie würde alles dafür geben, dass er sich bald eingelebt hätte. Nichts wünschte sie sich mehr, als dass er ihr bester Freund werden würde. Dass er sie so sehr liebte, dass er auch ohne diesen Käfig bei ihr blieb.
Auf Samtpfoten schlich sie zu Bett. „Gute Nacht, mein bester Freund. Es ist so schön, dass es dich gibt und du bei mir bist“, flüsterte sie.
Fortsetzung folgt
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